ALPENKONVENTION
Die Alpenkonvention ist ein Pionier
Sie betrachtete in den 1990er Jahren als weltweit erstes internationales Abkommen eine transnationale Bergregion in ihrer Gesamtheit. Unterzeichnet wurde die Konvention von den acht Alpenländern Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Slowenien und Monaco sowie von der Europäischen Union. Seit 1995 ist die Alpenkonvention in Kraft.
Gemeinsames Gebiet und gemeinsame Ziele
Die Vertragsparteien teilen sich ein gemeinsames Gebiet, stehen vor gemeinsamen Herausforderungen und haben gemeinsame Ziele: den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen.
Die Alpen sind Natur-, Kultur, Lebens- und Wirtschaftsraum für mehr als 14 Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern. Eine vielfache Anzahl an Touristinnen und Touristen verbringt jedes Jahr ihren Urlaub in diesem Berggebiet im Herzen Europas.
Geschichte der Alpenkonvention
Die Ausarbeitung einer Alpenkonvention wurde bereits als eines der Hauptziele der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA 1952 identifiziert. Auf Anregung der CIPRA wurde am 17. Mai 1988 im Europäischen Parlament ein einstimmiger Plenarbeschluss zur Ausarbeitung eines „Übereinkommens zum Schutz des Alpenraums" gefasst. Eine 89-Punkte-Resolution der Umweltminister an der ersten Alpenkonferenz 1989 in Berchtesgaden führte zur konkreten Verpflichtung, einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zwischen den acht Alpenstaaten und der EWG zu formulieren.
Die Alpenkonvention wurde am 7. November 1991 in Salzburg von Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und der EWG unterzeichnet. Slowenien unterzeichnete die Konvention 1993 und Monaco wurde 1994 auf der Grundlage eines separaten Zusatzprotokolls Vertragspartei. Die Konvention trat 1995 in Kraft. Weitere spezifische Verpflichtungen wurden in acht thematischen Protokollen festgelegt.
Die Alpenkonvention ist ein einzigartiges, rechtlich verbindliches Nachhaltigkeitsinstrument, das darauf abzielt, die sensiblen alpinen Ökosysteme zusammen mit den regionalen kulturellen Identitäten, dem Erbe und den Traditionen in den Alpen für die kommenden Generationen zu erhalten. Die Alpenkonvention ist auch eine politische Bühne, auf der die Vertragsparteien in Zusammenarbeit mit vielen Beobachterorganisationen über viele Jahre hinweg großes Fachwissen aufgebaut haben.
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