Klimaschutz durch Bodenschutzanlagen
Forschungsstudie erstellt von Bio Forschung Austria im Rahmen des Projektes ATCZ142 Klimagrün
Checkliste klimafitte
Bodenschutzanlagen
1. Auswahl der Gehölzarten
Damit heute ausgepflanzte Hecken in 20-30 Jahren, wenn sie ausgewachsen sind, an das Klima gut angepasst sind, sollte man die zu erwartende Klimaveränderung schon heute bei der Auswahl der Gehölzarten berücksichtigen.
Gebiete mit einem ähnlichen Klima wie dem, das in 20-30 Jahren im Auspflanzgebiet zu erwarten ist, finden sich südöstlich des Auspflanzgebietes und/oder in tieferen Lagen, als sich das Auspflanzgebiet befindet. Pflanzen aus diesen Gebieten werden aller Voraussicht nach in 20-30 Jahren im Auspflanzgebiet gut an die dann dort herrschenden Klimaverhältnisse angepasst sein.
Daher verwendet man Standorttypen und Jungpflanzen aus diesen Herkunftsgebieten, sowie wählt verstärkt Arten, die auch dort gut gedeihen. Arten, die sich im Auspflanzgebiet jetzt schon am Rande ihrer Hitze- und Trockenheitsverträglichkeit befinden, sollten nicht mehr ausgepflanzt werden.
2. Vermeidung weiterer Stressfaktoren durch richtige Standortwahl
Um neu ausgepflanzten Hecken zusätzlichen Stress zu ersparen, sollten die Standortbedürfnisse der Gehölzarten hinsichtlich Feuchtigkeit (nass/trocken), Bodenart (sandig/tonig), pH-Wert (sauer/basisch) und Humusgehalt (humusreich/humusarm) noch mehr berücksichtigt werden als bisher.
Weiters sollten die Pflanzen einen ausreichenden Standraum erhalten, sowie negative Umwelteinflüsse, wie z.B. Tausalz, Herbizide, Wildverbiss und anderes ferngehalten werden.
Mischbestände sind Monokulturen vorzuziehen, da sich hier Krankheiten und Schädlinge nicht so leicht vermehren können. Sollte es in Mischbeständen doch zu Ausfällen einzelner Arten kommen, können die Lücken durch benachbarte Pflanzen, die anderen Arten angehören, leicht geschlossen werden.
Pflanzung im Herbst ermöglicht den Pflanzen, im immer noch sommerwarmen, aber bereits von Herbstniederschlägen befeuchteten Boden über den Winter Wurzeln zu treiben. Solchermaßen eingewurzelte Pflanzen überstehen eine Trockenheit im Frühjahr und Frühsommer leichter. Während der Boden im Frühling bereits von oben her austrocknet, befinden sich die Wurzeln der im Herbst gepflanzten Gehölze bereits in tieferen, feuchteren Bodenschichten. Bei wurzelfreien Laubgehölzen empfiehlt sich auch ein kräftiger Rückschnitt der Gehölze, um Verdunstungsverluste über die oberirdische Biomasse zu verringern. Immergrüne können an milden Wintertagen assimilieren und neue Reservestoffe fürs winterliche Wurzelwachstum gewinnen.
5. Optimierung der Pflege von Hecken und Bodenschutzanlagen
Für Hoch- und Baumhecken und besonders, wenn die Windschutzfunktion einer Hecke dauerhaft erhalten werden soll, ist eine plenterartige Pflege der Hecke empfehlenswert. Bei der Plenterung als Dauerbewirtschaftung von Hoch- und Baumhecken geht die Entnahme von Einzelbäumen (Überhältern) mit einem Stockhieb der unteren Strauchschicht einher.
Das Auf-den-Stock-setzen der Sträucher soll abschnittsweise, immer nur in einem Teilabschnitt einer Hecke, und zeitlich gestaffelt im Abstand von einigen Jahren vorgenommen werden.
Durch diese Art der Pflege wird die Hecke periodisch wieder in eine „Lichtphase" zurückgeworfen und verjüngt. Es bildet sich ein insgesamt stabiles, zyklisch zwischen Schatten- und Lichtphasen oszillierendes Ökosystem „Strauchhecke" heraus und die Hecke kann langfristig ihre Funktionen voll erfüllen.
Download der Studie „Klimaschutz durch Bodenschutzanlagen"
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