28th SOIL Conference of the Working Community of the Danube Regions - Soil Ecosystem Services in Agricultural Landscapes. 15th and 16th of September 2021 in Tulln
28th Conference of the Working Group Sustainability /
Soil Protection of the Working Community of the Danube Regions
15th and 16th of September 2021
Download: Programmedraft
Organizers:
Working Group Sustainability / Soil Protection of the Working Community of the Danube Regions,
Soil and Sustainable Operations Network (SONDAR) - EUSDR PA6 Biodiversity, Landscape, Quality of Air and Soil Taskforce,
University of Natural Resources and Life Sciences (BOKU), Bio Research Austria, Federal Agency of Water Management, Healthacross, Soil, Bioenergy and Sustainability Network Lower Austria/Europe (BIENE) on behalf of the Agricultural District Authority, Lower Austria
Soil Ecosystem Services in Agricultural Landscapes
on the example of Hedgerows
Conrtibutions to Soilprotection, to enhanced Productivity, Climate Change Adaptation & Biodiversity
15. und 16. September 2021 - UFT Tulln
Exkursionen zu den Demonstrationsbauernhöfen Franz Binder & Alfred Grand.
In this conference participants shared and discussed recent information on the vital role of hedgerows in agricultural landscapes in the Danube region and other parts of the world. It is well and for long established that hedgerows contribute significantly to improved micro climate and wind erosion control in open landscapes. This has been the main motivation for regions such as Lower Austria in the middle of the 20th century to assign their land reform authorities to support the development of hedgerows in cooperation with the farmers. Since then, numerous other functions and ecosystem services of hedgerows have been explored, including benefits for crop production, climate change adaptation, soil protection, biodiversity and flood prevention. Recent studies and practical experience impressively demonstrate the multiple functions of hedgerows.
This conference provided a forum for scientists and innovative practitioners to share their data, view and experience, and to discuss future perspectives and further developments. Presentations were given at BOKU´s University and Research Centre Tulln (UFT). The program also included related presentations on soil monitoring. Real world examples of hedgerows and their services were demonstrated and discussed during field excursions to the demonstration farm Binder in Untermallebarn and to the Grand Farm at Absdorf. The conference served as open forum for the exchange of ideas, knowledge and know-how between different groups of stakeholders interested in hedge rows and their benefits for humans and the environment.
Die 28. Konferenz der Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit und Bodenschutz im Donauraum war den Wirkungen von Hecken (Bodenschutzanlagen) in Agrarlandschaften gewidmet. Die Wirkungen von Hecken in offenen Agrarlandschaften auf Mikroklima und Kontrolle von Winderosion sind lange bekannt und führten u.a. in Niederösterreich bereits Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem von der Agrarbezirksbehörde koordinierten Programm zur Planung und Umsetzung von Heckenpflanzungen in Kooperation mit den betroffenen Landwirten. Seither wurden aus Forschungsarbeiten und Praxiserfahrungen zahlreiche weitere Funktionen von Hecken erkannt. Dazu zählen u.a. Ertragssteigerungen und Ökosystemleistungen mit positiven Effekten für die Anpassung an den Klimawandel, den Bodenschutz, Biodiversität und den Hochwasserschutz.
Am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) der Universität für Bodenkultur (BOKU) wurden im Rahmen des Vortragsprogramms Ideen, Erfahrungen und Daten zur multifunktionalen Rolle von Hecken ausgetauscht und diskutiert. Begleitend wurden Ergebnisse aus Bodenmonitoring-Programmen mit Bezug zu Ökosystemleistungen in Agrarlandschaften präsentiert. Im Rahmen einer Exkursion zu den Demonstrationsbauernhöfen Binder in Untermallebarn und der Grand Farm in Absdorf wurden Beispiele für multifunktionale Hecken gezeigt und die Perspektiven der Weiterentwicklung diskutiert.
Mehrnutzungshecken in Agrarlandschaften und deren vielfältige Ökosystemleistungen:
Beiträge zum Bodenschutz, zur Produktivität, zur Klimawandelanpassung und für Biodiversität
Mehrnutzungshecken bieten durch ihre Multifunktionalität Zusatznutzen und Wertschöpfung über die normale Funktion von Windschutzhecken hinaus. Mehrnutzungshecken enthalten zusätzlich zu den üblichen Heckenpflanzen auch vermehrt (Wild-)obst, Nussbäume und -sträucher, Färberpflanzen, Edelhölzer oder auch raschwachsende Gehölze oder Gräser, die zur Energieerzeugung genutzt werden können.
Hecken: Windbremsung und positive Auswirkungen auf das Kleinklima
Hecken vermindern die Windgeschwindigkeit bis zu einer Entfernung vom 25-fachen der Heckenhöhe auf der windabgewandten Seite und bis zum 5-fachen auf der windzugewandten Seite. Sie schützen den Boden vor Winderosion und sorgen dafür, dass der fruchtbare Oberboden erhalten bleibt. Durch die Verringerung der Luftbewegung haben sie eine positive Wirkung auf das Kleinklima und die lokale Wasserbilanz, was im Hinblick auf den Klimawandel immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Förderung der Biodiversität
Hecken bieten Insekten, Vögeln und Säugetieren Nahrungsquelle, Versteck und Nistmöglichkeit und fördern dadurch Nützlinge. Alle diese Faktoren wirken sich positiv auf den landwirtschaftlichen Ertrag der von Hecken geschützten Felder aus. Die ertragssteigernde Wirkung reicht bis zu einer Entfernung des 10-fachen der Heckenhöhe und bringt ein bis zu 10-prozentiges Ertragsplus.
Mehr-Nutzungsmöglichkeiten einer Hecke
Mehrnutzungshecken werden so angelegt, dass sie über diese positiven Wirkungen hinaus noch einen Zusatznutzen für den Betrieb bringen. Ein typisches Beispiel für so einen zusätzlichen Bonus ist die Nutzung von (Wild-)obst und Nüssen aus der Mehrnutzungshecke zur Herstellung von lokalen oder regionalen Spezialitäten wie Marmeladen oder Edelbränden, oder die Nutzung von heimischen Wildkräutern aus dem Heckenumfeld.
Im Windschatten der Hecke entsteht im unmittelbaren Nahbereich eine Zone mit ausgeprägt trockenem warmem Kleinklima, die zur Produktion von trockenheitsliebenden Heil- und Gewürzkräutern genutzt werden kann. Möglich wäre auch die Anlage einer Hecke mit Bäumen oder Sträuchern, die mit Pilzmyzel beimpft sind, zur Produktion von Trüffeln, Steinpilzen & Co.
Natürlich kann auch einfach das Holz aus der Hecke energetisch genutzt werden, als Stückholz durch die Entnahme von Einzelstämmen oder auch indem eine zweiteilige Hecke als Kurzumtriebsfläche angelegt wird, von der abwechselnd einmal die einen, dann die anderen Reihen genutzt werdenAuch Miscanthus könnte als Hecke angelegt werden. Genauso könnte eine spezielle Hecke auf die Erzeugung von Edelholz für die Tischlerei, Drechslerei oder Schnitzerei ausgerichtet werden.
Mehrnutzungshecken sind in Kombination mit Agrarflächen ein für mitteleuropäische Umwelt- und Wirtschaftsbedingungen geeignetes Agroforstsystem.
Die durch die Nutzung erzielte Erhöhung der betrieblichen Wertschöpfung kompensiert die Kosten für Errichtung und Pflege der Hecken und den Gewinnentgang durch den Entfall der landwirtschaftlichen Nutzung auf der Heckenfläche.
Das Konzept der Mehrnutzungshecke und der Begriff „Mehrnutzungshecke" wurden von Dr. Wilfried Hartl und Dr. Eva Erhart, Bio Forschung Austria, entwickelt. 2003 legte Landwirt Franz Binder in Untermallebarn nach diesen Ideen die ersten Mehrnutzungshecken mit Unterstützung der NÖ Agrarbezirksbehörde auf seinen eigenen Feldern an.
Downloads:
Das Projekt „Mehrnutzungshecken" wird gefördert vom Niederösterreichischen Landschaftsfonds.
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